Blütenform Die Blütenform ist neben der Blütenfarbe die wichtigste ästhetische Eigenschaft der Taglilienblüte. Während bei den Wildformen eher die trompetenförmig schlanken Blüten vorherrschen, haben die Züchter erfolgreich auf eine weit offene, flache Blütenstruktur hingearbeitet. Dabei haben sich in Abhängigkeit vom Stand der Züchtung durchaus modische Aspekte in den Vordergrund geschoben, die meist durch die Entwicklung in den USA ausgelöst werden. So gilt das Interesse der amerikanischen Taglilien-Enthusiasten im Augenblick den extrem breit-runden Blüten, die stark gewellte und gefranste Blütenblattränder mit möglichst kontrastierenden Umrandungen und Augen aufweisen sollen. Auch gefüllte Blüten und die weit ausladenden Spider-Blüten erfreuen sich zunehmender Beliebtheit. Derartige Entwicklungen werden in Europa sowohl aus geschmacklichen Gründen wie auch aus klimatischen Gründen mit Zurückhaltung betrachtet. Die übermäßig ausgeformten Blüten der meist in tropischen Teilen der USA gezüchteten Sorten versagen bei Kultur unter mitteleuropäischen Bedingen oft in Bezug auf Blütenöffnung und Farbentwicklung. Hierzu kann angemerkt werden, dass z.B. Berlin auf der gleichen Höhe wie der Süden der kanadischen Halbinsel Labrador liegt und damit Bedingungen für die Taglilienkultur bietet, die weit von denen der USA entfernt sind. Dass trotzdem einige der in Florida gezüchteten Sorten in unserem Klima ihre Blüten gut entwickeln, zeigt erneut die enorme Anpassungsfähigkeit der Taglilien Die wichtigsten Blütenformen können als spinnenförmig, sternförmig, breit sternförmig und rund bezeichnet werden. Auch können die Blüten gleichmäßig geöffnete Petalen und Sepalen aufweisen oder durch stärkeres Zurückschlagen der Sepalen eine dreieckige Form haben. Bei immer größerer Breite der Petalen überlappen diese schließlich und können die Sepalen fast völlig verdecken. Eine neuere Entwicklung im Hinblick auf die Blütenform ist das Auftreten von Blüten mit gezahnten Blütenblatträndern. Die Zähne sind eine Weiterentwicklung der sehr stark gewellten Blütenblattränder und sind ein Merkmal luxurierenden Wuchses. Das heißt, dass bei schlechtem Kulturzustand der Taglilienpflanze die Zahnung nur schwach ausgeprägt sein kann. Der Öffnungsgrad der Blüten kann zwischen trompetenförmig, flach-offen und zurückgeschlagen variieren. Die Blüten können auch gefüllt sein (mehr als 6 Blütenblätter), wobei zwischen einer geordneten Füllung (hose in hose-Typ, selten) und der häufigeren Paeonien-Typ-Füllung unterschieden wird. Die zusätzlichen Blütenblätter entstehen bei dem letzteren Typ meist durch Umwandlung von Staubfäden. Schließlich gibt es eine Gruppe von Blütenformen mit irregulärer Gestalt der Blütenblätter, die von der AHS mit insgesamt fünf Formtypen standardisierend als ´unusual forms` beschrieben wurden:
Die Vorlieben für die einzelnen Blütenformen folgen natürlich dem persönlichen Geschmack, aber Mitglieder einer Bewertungsjury sind gehalten, bei dem Aspekt Blütenform Neuzüchtungen auf Grund der Übereinstimmung mit der jeweiligen standardisierten Idealform zu beurteilen In den folgenden Bildgalerien sind einige Beispiele zu den wichtigsten Formtypen zusammengetragen: |
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