Die Hemerocallis-Wildarten

Die Zahl der in der Gattung Hemerocallis enthaltenen Arten ist noch immer Gegenstand von wissenschaftlichen Diskussionen. Erhardt unterscheidet in seinem Buch Hemerocallis 22 verschiedene Arten und neun botanische Varietäten. Inzwischen sind noch zwei weitere Arten aus dem Norden von Korea hinzugekommen. Im Folgenden sind diese Wildarten in absteigender Reihenfolge ihrer Stängelhöhen (von 200 bis 20 cm) aufgelistet:    

Art

Autor/Jahr

Hemerocallis altissima

Stout 1943

Hemerocallis exaltata

Stout 1934

Hemerocallis fulva

Linné 1762

Hemerocallis thunbergii

Barr emend. Baker 1890

Hemerocallis citrina

Baroni 1897

Hemerocallis lilioasphodelus

Linné emend. Hylander 1753

Hemerocallis multiflora

Stout 1929

Hemerocallis aurantiaca

Baker 1890

Hemerocallis yezoensis

Hara 1937

Hemerocallis hakunensis

Nakai 1943

Hemerocallis middendorffii

Trautvetter et Meyer 1856

Hemerocallis micrantha

Nakai 1943

Hemerocallis esculenta

Koidzumi 1925

Hemerocallis coreana

Nakai 1932

Hemerocallis hongdoensis

M. Chung et S. Kang 1993

Hemerocallis graminea

Andrews 1802

Hemerocallis dumortieri

Morren 1834

Hemerocallis taeanensis

M. Chung et S. Kang 1995

Hemerocallis pedicellata

Nakai 1932

Hemerocallis minor

Miller 1768

Hemerocallis plicata

Stapf 1923

Hemerocallis forrestii

Diels 1912

Hemerocallis nana

Smith et Forrest 1916

Hemerocallis darrowiana

Hu 1969

Von diesen Wildarten waren allerdings nur wenige an der Entstehung der modernen Kulturformen beteiligt. Dabei handelt es sich vorrangig um die Arten H. aurantiaca, H. citrina, H. fulva mit diversen Unterformen, H. middendorffii, H. lilioasphodelus und H. thunbergii. Diese Arten sind es auch, die als Gartenpflanzen eine nennenswerte Verbreitung gefunden haben.

Die Wildarten bieten ein weites Spektrum von Wuchshöhen, von Verzweigungen des Stiels und der Knospenzahlen an. Jedoch ist ihr Farbspektrum auf Gelb, Orange und Farbtöne wie Ziegelrot und Ziegelrosa beschränkt. Die Blüten sind, gemessen an den Blüten der modernen Kulturformen, klein und häufig nur bis zu einer schlanken Trompetenform geöffnet. Die Blüten von H. citrina und der ihr nahe stehenden Arten zeigen einen deutlichen Duft. Die gleichen Arten sind auch nachtblühend, d.h. sie öffnen ihre Blüten am späten Nachmittag und schließen sie am späten Vormittag des nächsten Tages. Eine Blühdauer von mehr als 24 Stunden ist selten.

Das Verbreitungsgebiet der Wildarten reicht von Südchina  über Japan bis nach Ostsibirien. Taglilien-Liebhaber, die sich auf das Sammeln von Wildarten spezialisiert haben, stehen vor dem Problem, dass die im Umlauf befindlichen Pflanzen, insbesondere die der selteneren Arten, oft nicht echt sind. In internationaler Zusammenarbeit wird versucht, auf diesem Gebiet botanisch eindeutige Verhältnisse zu schaffen.

Die folgenden botanischen  Zeichnungen von Redouté zeigen die beiden Taglilienarten, die schon im 16. Jahrhundert in Europa bekannt waren:

Die anschließende Bildergalerie zeigt weitere Hemerocallis-Wildarten bzw. deren Varietäten oder Klone:

Hemerocallis citrina

Hemerocallis fulva FLORE PLENO

Hemerocallis altissima

 

 

 

Hemerocallis fulva v. rosea ROSALIND

Hemerocallis dumortieri

Hemerocallis exaltata

 

 

 

Hemerocallis fulva v. littorea

Hemerocallis thunbergii

Hemerocallis sp. China (kleinblütig)

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